Der deutsche Qualifikationsrahmen – DQR

Was ist der DQR?

Der Deutsche Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen (DQR) ist eine von der Kultusministerkonferenz 2013 entwickelte Einordnung für fachliche und personale Kompetenzen. Dabei hat ein Arbeitskreis aus Bund, Länder, Industrie und Hochschulen 8 Niveaustufen, auch in Abstimmung mit der Europäischen Kommission, definiert. Er unterscheidet zwischen zwei Kompetenzkategorien. Diese sind Fachkompetenz, die sich aus Wissen und Fertigkeiten zusammensetzt, und „Personale Kompetenz“, bestehend aus Selbstständigkeit und Sozialkompetenz.

Der DQR dient zur Qualifizierung des Bildungsniveaus und führt zur Vergleichbarkeit auch mit dem Europäischen Qualitätsrahmen (ECR).

Wie wird der Deutsche Qualifikationsrahmen definiert?

Im deutschen Bildungssystem können folgende acht DQR-Niveaustufen erreicht werden:

  1. Kompetenzen zur Erfüllung einfacher Anforderungen in einem stabilen, überschaubaren und strukturierten Lern- und Arbeitsbereich unter Anleitung.
    Beispiel: Abschluss eines Berufsvorbereitungsjahr an einer Berufsschule ohne fachliche Eingrenzung und mit dem Ziel der individuellen Verbesserung der Ausbildungsfähigkeit.
  2. Weitgehend unter Anleitung erfüllte fachgebundene Anforderungen in einem stabilen, überschaubaren und strukturierten Lern- und Arbeitsbereich.
    Beispiele: Hauptschulabschluss oder eine berufliche Grundbildung an Berufsfachschulen.
  3. Kompetenz zur selbstständigen Erfüllung fachlicher Aufgaben im Lern- oder Arbeitsbereich in einem noch überschaubaren und offen strukturierten Umfeld.
    Beispiel: Mittlerer Schulabschluss.
  4. Das Niveau 4 beschreibt die Kompetenzen, die für eine selbstständige Planung und Bearbeitung in einem umfassenden, sich verändernden Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld notwendig sind.
    Beispiele: Abitur, Fachhochschulreife oder Abschluss einer mindestens dreijährigen, dualen Berufsausbildung.
  5. Kompetenzen zur selbständigen Planung und Bearbeitung umfassender fachlicher Aufgabenstellungen in einem komplexen, spezialisierten, sich verändernden Lern- oder beruflichen Tätigkeitsbereich.
    Beispiele: Zertifizierte IT-Spezialisten, geprüfte Servicetechniker oder berufliche Fortbildungsqualifikationen zum Niveau 5.
  6. Kompetenzen zur Planung, Bearbeitung und Auswertung von umfassenden fachlichen Aufgaben- und Problemstellungen sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen in Teilbereichen eines wissenschaftlichen Faches oder in beruflichen Tätigkeiten. Komplexität und häufige Veränderungen sind mit dem Niveau 6 verbunden.
    Beispiele: Bachelor, Fachwirt, Meister.
  7. Häufige und unvorhersehbare Änderungen kennzeichnen das Umfeld des Niveau 7. Dabei hat der in Wissenschaft oder beruflichem Umfeld Tätige die Kompetenzen um auch komplexe Aufgaben- und Problemstellungen eigenverantwortlich zu steuern, die sich neu stellen und auch Prozesse und strategische Aufgabenstellungen betreffen.
    Beispiele: Master oder berufliche Fortbildungsqualifikationen zum Niveau 7.
  8. Mit diesem Niveau können auch neue und unklare Problemstellungen durch wissenschaftliche Forschungsergebnisse oder durch Entwicklung neuer Verfahren und Innovationen im beruflichen Tätigkeitsbereich gelöst werden.
    Beispiel: Doktorat.

Vollständige Informationen finden Sie auf der Webseite des BMBF zum DQR.

Für wen ist der DQR definiert worden?

Berufstätige, Lernende, Unternehmen und Bildungseinrichtungen profitieren vom DQR da speziell auch qualifizierte Tätigkeiten oder Zulassung für eine Weiterbildung im europäischen Ausland damit leichter erreicht werden können.