Das Studium der Soziologie an der LMU

In der Soziologie geht es um das Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft. Soziologinnen und Soziologen befassen sich mit menschlichen Handlungen und Verhaltensweisen, mit den Beziehungen der Menschen zueinander und ihren sozialen Positionen. Dabei richtet sich ihr Interesse sowohl auf die Organisation der Gesellschaft als Ganze als auch auf das Funktionieren von Teilen derselben, wie politische Systeme, Bildungseinrichtungen, Betriebe, Parteien, Familien, Verbände oder Nachbarschaftsbeziehungen.

Sie untersuchen zum Beispiel warum ein Studierender mit dem Professor anders kommuniziert als mit einem Kommilitonen oder warum sich das Größenverhältnis von alten zu jungen Menschen in der Bevölkerung wandelt. Sie machen auch vergleichende Analysen um soziale Unterschiede aufzudecken oder Entwicklungen zu erkennen, indem sie beispielsweise die Auswirkungen unterschiedlicher Bildungssysteme auf den Bildungserfolg von Kindern untersuchen. Ziel soziologischer Analyse ist es, Muster und Regelmäßigkeiten von Verhaltensweisen zu beschreiben und ihre Entstehung zu erklären. Gesellschaftliche Verhältnisse werden als Folge menschlicher Handlungen betrachtet. Mit diesem Wissen schafft die Soziologie die wesentliche Grundlage für die Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens ohne dabei den Anspruch zu erheben, gesellschaftliche Prozesse im Ganzen planen oder steuern zu können.

Berufliche Perspektiven für Soziologinnen und Soziologen bestehen besonders in Beratungstätigkeiten für Organisationen, im Personalwesen und in der Personalentwicklung, in der Berufsberatung, in der Markt- und Meinungsforschung, im Marketing und in der Werbung ebenso, wie in statistischen Abteilungen von Betrieben und Behörden, Redaktionen von Zeitungen, Hörfunk oder Fernsehen. Soziologen und Soziologinnen arbeiten in der Sozialplanung (Stadt-, Jugend-, Altenhilfeplanung etc.), im Bereich der Geschlechtergleichstellung (Frauenbeauftragte, Gleichstellungsbeauftragte), in der Erwachsenenbildung (z.B. Volkshochschulen, Gewerkschaften), als freiberufliche Journalisten oder Autoren sowie in der Verwaltung und in Beratungstätigkeiten für Parteien, Verbände und Politiker.

Soziologie B.A.

Sechs Semester in Vollzeit mit 180 ECTS. Dabei werden 60 ECTS in einem (Plicht)Nebenfach erworben.
Studierende der Soziologie sollten vor allem ein gesteigertes Interesse an soziologischen Fragestellungen, die Befähigung zum selbständigen Denken und Arbeiten und die Neigung zur sozialwissenschaftlichen Analyse mitbringen. Unverzichtbar sind zudem ein gutes Textverständnis, ein solides schriftliches Ausdrucksvermögen und ein mathematisches Grundverständnis.

Module des Bachelorstudiums:

  • Grundlagen der Soziologie
  • Sozialstrukturanalyse
  • Statistik
  • Soziologische Theorien
  • Quantitative Methoden
  • Soziale Ungleichheit und Sozialpolitik
  • Angewandte Soziologie
  • Forschungsmodul Quantitative Methoden

Im Zwei-Fach-Studiengang muss eines der folgenden Nebenfächer belegt werden:

  • Geschichte
  • Informatik
  • Kommunikationswissenschaft
  • Kunst, Musik, Theater
  • Pädagogik/Bildungswissenschaft
  • Philosophie
  • Politikwissenschaft
  • Psychologie
  • Rechtswissenschaften
  • Statistik
  • Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft
  • Volkswirtschaftslehre
  • Wirtschaftswissenschaften

Soziologie M.A.

Vier Semester Vollzeitstudium mit 120 ECTS.
Wie der Bachelor- ist auch der Masterstudiengang Soziologie stark forschungsorientiert. Die am Institut vertretene soziologische Forschung wird in einem klar strukturierten und integrativen Studienprogramm abgebildet, das verschiedene Schwerpunktsetzungen ermöglicht. In den Modulen „Soziologische Theorie“, „Soziale Ungleichheit“ und „Methoden“ (hier kann man wählen zwischen qualitativen und/oder quantitativen Methoden) werden Grundlagen gelegt und allgemeines Wissen aus dem Bachelorstudiengang vertieft. Darüber hinaus ist im ersten Studiensemester aus drei verschiedenen Angeboten ein forschungsorientierter Schwerpunktbereich für den weiteren Studienverlauf zu wählen: (1) „Gesellschaftstheorie und Zeitdiagnose“, (2) „Kultur, Geschlecht, Differenz“ oder (3) „Quantitative Ungleichheitsforschung“. In diesen Schwerpunkten wechseln sich jeweils theoretische und praktisch ausgerichtete Module (wie etwa Forschungsprojektseminare) ab, um den Studierenden Forschungskompetenzen u.a. durch die Mitarbeit an aktuellen Forschungsprojekten zu vermitteln. Indem die Masterstudierenden zugleich gemeinsam vertiefende Grundlagenveranstaltungen besuchen und auch einige Module aus den anderen Schwerpunkten belegen, wird beides möglich: Eine inhaltliche Spezialisierung, die mit der Offenheit für allgemeinsoziologische Fragestellungen und Wissensbestände verbunden ist.

Art des Studiums Vollzeit (VZ)
Abschlüsse
M.A.
B.A.
Standorte der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)