Finanzierung
Informationen zur Finanzierung des MBA-Studium
Was kostet ein MBA-Studiengang in Deutschland?
Die finanzielle Investition für ein MBA-Studium ist in Deutschland nicht unerheblich – verglichen mit den Studiengebühren in den USA deutlich günstiger. Daher wollen wir Ihnen hier einige Möglichkeiten zur Finanzierung Ihres Studiums geben.
Im Schnitt kostet ein MBA-Studium fast 20.000 Euro, manche deutsche MBA-Studiengänge gibt es sogar für unter 10.000 Euro. Auf unseren Seiten finden Sie auch eine Auswahl an preiswerten MBAs. Der Schnitt der Studiengebühren in Europa liegt mit 33.000 Euro höher und reicht doch noch nicht an das Niveau der amerikanischen Studiengebühren heran, wo Jahresgebühren in Höhe von bis zu 40.000 US-Dollar möglich sind.
Den größten Anteil an den Kosten für das MBA-Studium nehmen die Studiengebühren für die Hochschule ein – aber auch das Unterrichtsmaterial und Unterbringungs- und Reisekosten bei Präsenzveranstaltungen im Rahmen eines Fernstudiums fallen ins Gewicht. Persönliche Ausgaben für den Lebensunterhalt müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
Betrachten Sie hier alle Studiengänge im MBA-Vergleich.
Finanzierungsmöglichkeiten?
Ein Großteil der MBA-Studenten finanziert den MBA aus eigenen Ersparnissen oder lässt sich von der Familie finanziell unterstützen. Häufig fördert der Arbeitgeber die Weiterbildung seines Arbeitnehmers, in dem er die Studiengebühren ganz oder teilweise übernimmt. Unter bestimmten Voraussetzungen fördert der Staat die Weiterbildung. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten bieten Studiendarlehen oder Bildungsfonds.
Sponsoring des MBA-Studiums durch den Arbeitgeber
Was in den USA schon länger Praxis ist, setzt sich auch in Deutschland bei berufsbegleitenden MBA-Programmen durch: die Studienfinanzierung über ein Sponsoring durch den Arbeitgeber. Insbesondere in der Unternehmensberatung sind vom Arbeitgeber finanzierte Executive-MBAs, Teilzeit-MBAs und Fern-MBAs beliebt. Entscheidender Vorteil für das Unternehmen: der Arbeitnehmer bleibt dem Unternehmen erhalten, bildet sich fort und steigert damit seinen Wert für das Unternehmen. Regelmäßig kann der Arbeitgeber die Kosten des MBA Studiums sogar sozialversicherungs- und steuerfrei erstatten, wenn das MBA-Studium im “überwiegenden betrieblichen Interesse” des Arbeitgebers liegt.
Für den Arbeitnehmer bedeutet es eine erhebliche finanzielle Erleichterung, er setzt seine Karriere nahtlos fort und muss sich nach dem MBA-Studium nicht wieder in die Berufspraxis eingewöhnen. Dabei gibt es unterschiedliche Förderungen des MBA-Studiums durch den Arbeitgeber, wie die volle oder teilweise Übernahme der Studiengebühren, das Freistellen von der Arbeit während des MBA-Studiums bzw. die Gehaltsfortzahlung für die Dauer des MBA-Studiengangs. Der Arbeitnehmer geht im Gegenzug gewisse Verpflichtungen ein, wie die Bindung an das Unternehmen für einen definierten Zeitraum, die Teilrückzahlung der Studiengebühren und das Verrechnen von Urlaub mit der Studienzeit.
Stipendien und Förderungen für MBA-Studenten
Stipendien werden zahlreich angeboten aber auch die Zahl der Bewerber ist groß. Bei Stipendien besteht keine Rückzahlungsverpflichtung. Wichtig ist, sich über die Bedingungen, unter denen ein Stipendium gewährt wird, genau zu informieren und sich für ein zu der persönlichen Situation passendes Stipendium zu bewerben. Häufig vergeben die Business Schools selbst Stipendien, meist aus Imagegründen, und informieren darüber auf ihren eigenen Websites. Private Stipendien sind vor allem in den USA häufig. Sie werden als Scholarships oder Fellowships gewährt und decken häufig nur die Studiengebühren ab. Viele Business School kooperieren mit Firmen, Verbänden und Stiftungen, die ebenfalls Stipendienprogramme haben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bietet mit stipendienlotse.de eine interaktive Plattform mit einer Stipendiendatenbank, die sich nach vielen verschiedenen Kriterien wie zum Beispiel Ausbildungsphasen, Studienfächern oder Zielregionen filtern lässt.
Der DAAD – Deutscher Akademischer Austausch-Dienst – bietet Stipendien als Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern.
Die Studienstiftung des deutschen Volkes bietet mit Partnern offene Stipendienprogramme an, für die sich Studierende selbst bewerben können.
- Das ERP-Stipendienprogramm steht Nachwuchskräften aller Fächer offen, die ein- bis zweijährige Studien- oder Forschungsaufenthalte an führenden Hochschulen in den USA absolvieren
- Das Haniel-Stipendienprogramm fördert wirtschaftsbezogene Aufbaustudien mit anschließenden Praktika im Ausland
- McCloy Programm: zweijähriges Masterstudium an der Harvard Kennedy School: Für BA-/MA-Absolventen und Kandidaten mit ein bis drei Jahren Berufserfahrung
- Mercator Kolleg für internationale Aufgaben: Stipendien für leistungsstarke und zielorientierte Absolventen, die internationale Führungsaufgaben anstreben: Offen für alle Fächer
Die Fulbright-Kommission unterstützt MBA-Studenten im Austausch mit den USA.
Die Rotary Foundation bietet unter anderem Finanzierungsmöglichkeiten für alle MBA-Studenten, die Studienprogramme im Rahmen von humanitären Projekten absolvieren.
Bund und private Förderer unterstützen mit dem Deutschlandstipendium Studierende an deutschen Hochschulen, deren bisheriger Werdegang herausragende Studienleistungen erwarten lässt. Zu den Förderkriterien zählen besondere Erfolge an Schule oder Universität sowie das gesellschaftliche Engagement. Berücksichtigt wird auch die Überwindung besonderer biografischer Hürden, die sich aus der familiären oder kulturellen Herkunft ergeben.
Bildungsfonds
Die Studienfinanzierung über einen Bildungsfond umfasst sowohl Studiengebühren wie auch Lebenshaltungskosten und Auslandsaufenthalte. Erst mit dem Start ins Berufsleben beginnt die Rückzahlung, die sich nach dem Einkommen bemisst und nach oben hin begrenzt ist. In Deutschland gibt es bundesweite Bildungsfondskonzepte wie beispielweise die Studienförderung Deutsche Bildung oder CareerConcept, hochschulspezifische Bildungsfonds oder firmeneigene Modelle wie den Festo-Bildungsfonds. Alle Fonds ermöglichen den Studierenden die Konzentration auf einen erfolgreichen Studienabschluss sowie die Vermittlung von beschäftigungsrelevante Zusatzqualifikationen über Praxistrainings, Coaching und Online-Seminare.
Studienkredite
Mit Studienkrediten können finanzielle Lücken während des MBA-Studiums und auch das gesamte MBA-Studium finanziert werden. Sie sind abhängig von Bonität, Altersgrenze verbunden mit der Studiendauer und Kreditabsicherung und unterscheiden sich hinsichtlich Zinssätzen und Kreditabwicklung. Eine Übersicht der möglichen Studienkredite findet sich auf studienkredit.de.
Der KfW Studienkredit ist ein Angebot der KfW Bankengruppe, an der der Bund zu 80 Prozent beteiligt ist. Diese vergibt den Kredit nicht direkt, sondern über ihre Vertriebspartner, zu denen verschiedene Banken und Studentenwerke gehören. Einige Hochschulen bieten Studienkredite für MBA-Studenten in Kooperation mit Banken und Kreditinstituten an. Die Kreditangebote variieren je nach Bundesland, sind günstiger, wenn man bereit ist, Leistungsnachweise zu erbringen, und teurer, wenn man besonders flexible Rückzahlungsmodalitäten wünscht. Auch das Bafög steht prinzipiell für MBA-Programme – auch im Ausland – offen, allerdings werden bei der Vergabe Alters-, Einkommens- und Studiendauergrenzen berücksichtigt.
Bei Studien im Ausland tun sich die dortigen Kreditinstitute häufig schwer mit der Vergabe von Krediten an deutsche Studenten, weil sie keine Daten zur Kreditwürdigkeit der potentiellen Kreditnehmer haben. Prodigy Finance dessen Geschäftsmodell auf einer internationalen Gemeinschaft von Investoren beruht, vergibt Kredite an internationale Studenten mit günstigen Konditionen: Es wird keine Sicherheit verlangt und die Zinsraten sind wettbewerbsfähig.
Bildungskredit
Das Bildungskreditprogramm der Bundesregierung bietet Studierenden einen zinsgünstigen und individuell anpassbaren Kredit an, der auch neben dem BAföG in Anspruch genommen werden. Eine Berücksichtigung von eigenem oder familiären Vermögen erfolgt nicht.
Steuerersparnis
Ihre Studienkosten minimieren können MBA-Absolventen, wenn sie diese steuerlich absetzen, was bei einem MBA-Studium als postgraduale Weiterbildung unbeschränkt möglich ist. Voraussetzung dafür ist, dass nach dem MBA-Studium – auch ein Studium im Ausland zählt dazu – die Aufnahme einer Tätigkeit in Deutschland geplant ist und damit steuerpflichtige Einnahmen in Deutschland zu erwarten sind. Zu den Kosten des MBA-Studiums gehören nicht nur die reinen Studiengebühren und die Fachliteratur; abziehbar sind auch Studienmaterialien, Prüfungsgebühren, Kursgebühren, Teilnahmegebühren an Lehrgängen, Bewerbungskosten sowie Reisekosten. Auch ein Verlustrücktrag bzw. -vortrag ist möglich, wenn während des MBA-Studiums keine Einkünfte vorliegen.