Studiendauer

Große Bandbreite bei der MBA-Studiendauer

Die Studiendauer des MBA ist nicht konkret geregelt. Eine formale Regelstudienzeit existiert daher nicht. Je nach gewählter Studienform wie auch nach Vorkenntnissen, Berufserfahrungen und dem Lernverhalten jedes Einzelnen variiert der Zeitaufwand. In der Regel dauert ein Vollzeitstudium zwischen zehn und 24 Monaten. Studiengänge unter vier Semester werden bislang nur in Europa angeboten, in den USA dauerte der MBA grundsätzlich zwei Jahre.

Die Studiendauer des Teilzeitstudiums beträgt zwei bis acht Jahre. Die Intensität des Studiums und damit der Zeitaufwand steigen, je mehr in den einzelnen Semestern erreicht werden soll. Ein Teilzeitstudium, wie auch Fernstudiengänge sind vor allem interessant, wenn der MBA berufsbegleitend erreicht werden soll.

Da für ein MBA-Studium nicht unerhebliche Kosten entstehen, ist für viele Studenten die Studiendauer entscheidend. Bei den kürzeren Studienprogrammen fallen weniger Gebühren an.

Das Ziel, dass der Student mit seinem Abschluss verfolgt, ist ebenfalls für die Wahl eines MBA-Programms und damit die Studiendauer entscheidend. Die Zielsetzung der MBA-Programme unterscheidet sich je nach Anbieter. Die Grundausbildung ist ähnlich, allerdings lassen sich bei einem längeren Studium Wissen und Fähigkeiten mit Wahlkursen und Praktika besser vertiefen.

Noch mehr Flexibilität bieten Vollzeit-MBA-Programme, bei denen die Studenten auch während des Studiums die Studiendauer verkürzen können, beispielsweise wenn ein Jobangebot eine kürzere Studiendauer erforderlich macht. Hier gibt es bislang aber nur wenige Anbieter.

Keine offizielle Regelungen zur Studiendauer

Anhaltspunkte für die Studiendauer in Europa geben die „European MBA-Guidelines“, eine von Akkreditierungsagenturen, Unternehmen und Business Schools aus 19 europäischen Ländern und den USA erarbeitete Richtlinie, die 2014 ergänzt wurde. Danach ist ein MBA-Programm auf der zweiten Stufe des Bologna-Studiensystems eingeordnet und soll im Vollzeitstudium eine Studienzeit von mindestens einem Jahr haben oder bei Teilzeitprogrammen den entsprechenden zeitlichen Umfang. Auf Stunden umgerechnet sind dies mindestens 400 Unterrichtsstunden oder strukturiertem Kontakt. Insgesamt sollte das Programm mit rund 1.200 Stunden Gesamtstudienzeit in persönlicher Arbeit beinhalten.

In Deutschland schließt ein MBA-Programm mit dem Master ab und berechtigt zur Promotion, weshalb ein Leistungen in der Gesamtstudienzeit von mindestens fünf Jahren oder mindestens 300 ECTs erforderlich sind. Ein MBA-Programm muss folglich mindestens 60 Credits oder maximal 120 Credits umfassen. Ein Credit umfasst 25 bis 30 Zeitstunden. In Deutschland sind 30 Zeitstunden bisher üblich. Ein 60-ECTS-MBA in Deutschland umfasst in der Regel also einen Lernumfang von 1.800 Zeitstunden, pro Student und innerhalb des Studium. Rund ein Drittel davon machen Lehrveranstaltungen aus.

Ein Fern- oder Onlinestudium ist orts- und zeitunabhängiger, da sich die Studierenden die Studienphasen selbst einteilen können. Bei einem Fernstudium investieren die Studenten durchschnittlich 15 Stunden in der Woche. Die Präsenzphasen innerhalb der Gesamtstudienzeit sind meist fakultativ, lediglich für Prüfungsleistungen sehen manche MBA-Programme eine Präsenzpflicht vor. Es gibt aber auch die Möglichkeit des reinen Selbststudiums, also eines Fernstudiums ohne Präsenzphasen.