Die Willy-Brandt-Gesamtschule ist eine städtische Schule in München. Sie ist eine Schule besonderer Art, die bis zu einem gewissen Grad Vorbilder in anderen Bundesländern hat, welche teilweise das Prinzip einer Gesamtschule anbieten. In Bayern ist sie eine von drei Projektschulen. Die Schule vereint Schüler ab der fünften bis zur zehnten Klasse mit Eignungen für das Gymnasium, die Realschule und die Mittelschule. Der Unterricht läuft mit einer großen individuellen Differenzierung.
Ziele des Projekts Gesamtschule sind:
- gleiche Startchancen unabhängig von familiärem und sozialen Umfeld
- Bestmögliche Entfaltung der Fähigkeiten und Neigungen
- Später Entscheidungszeitpunkt über Schullaufbahn und gewählten Abschluss
- Gemeinsames Lernen in heterogenen Lerngruppen; Sozialen Lernens, Hilfsbereitschaft und Einsatzes für die Gemeinschaft stehen im Fokus
- Erziehungsarbeit zur soziokulturellen Integration
Die Aufnahme erfolgt nach einer Quotenregelung nach dem Ergebnis des Übertrittszeugnisses, da die Schule eine heterogene Lerngruppenzusammensetzung anstrebt. Bevorzugt werden Schüler aus dem Münchner Norden genommen. Wird die Quote allerdings nicht erfüllt, können sich auch Schüler aus dem ganzen Stadtgebiet bewerben.
Die Schule bietet alle Wahlpflichtfächergruppen innerhalb des bayerischen Lehrplans für Realschulen an. Auch kann eine Vertiefung in Richtung des naturwissenschaftlich-technologischen Zweiges des Gymnasiums stattfinden.
Der Unterricht an der Schule erfolgt nach dem Prinzip der gebundenen Ganztagsklasse täglich bis 16:15 Uhr.
Schüler können an der Schule den Mittelschuabschluss und den Quali, die Mittlere Reife und die Oberstufenreife erwerben. Da die Schule nur die Jahrgangsstufen bis zur zehnten Klasse anbietet, müssen Schüler, die das Abitur erwerben möchten für die elfte und zwölfte Klasse an das Willi-Graf-Gymnasium wechseln. Durch den Erwerb der Oberstufenreife nach guten Leistungen in der zehnten Klasse ist dies problemlos möglich. Eine Entscheidung für einen Schulabschluss wird durch die Gesamtschule auf das Ende der achten Klasse verschoben. Bis dahin ist kein Durchfallen möglich. Ab der sechsten Klasse wird eine Differenzierung nach Leistung in den Kernfächern angewendet, wobei die fachspezifische Leistung betrachtet wird. Dabei ist ein Auf- und Absteigen je nach Leistungsentwicklung in Kurse der Stärken A bis C möglich.
Die Schule bietet für alle Kinder die Möglichkeit bestimmte Neigungen zu vertiefen, dies kann einerseits auf die spätere Abschlusswahl ein bisschen vorauszielen, muss aber nicht immer diesem Ziel dienen. Ab der siebten Klasse kann so zum Beispiel zwischen Französisch als zweiter Fremdsprache oder Hauswirtschaft, Werken und Arbeitslehre gewählt werden. Vorher können bereits Schwerpunktkurse in Kunst, Musik, Technik und Medien, Sport, Theater oder den Naturwissenschaften gelegt werden.
Eine Besonderheit an der Schule ist auch das Unterrichtsfach Glück.
Überblick zur Schule
Abschluss | Abitur, Mittlere Reife, Mittelschulabschluss, Qualifizierender Mittelschulabschluss |
---|---|
Schultypen | Gymnasium, Realschule, Mittelschule |
Sprachen | Deutsch, Englisch, Französisch |
Ausrichtung | mathematisch-naturwissenschaftlich-technischer Bereich, Wirtschaftlicher Bereich, Musisch-gestalterischer Bereich, sprachlich |
Lehrkräfte | 91 |
Schüler | 949 |
Besonderheiten |
UNESCO-Projektschule, gebundene Ganztagsschule |