Welche Schularten gibt es?
Die Bezeichnungen für Schularten aber auch die Ausbildungsziele sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Aufgrund der Kulturhoheit der Länder ist das Schulsystem in Deutschland different. Gemeinsam ist allen Bundesländern die Unterscheidung zwischen dem Primärbereich, in dem die Grundschulen und Schulen zur besonderen Förderung für die ersten vier Schuljahre eingeordnet sind, und der Sekundärbereich. Letzterer umfasst alle Schularten ab der fünften Jahrgangsstufe, die zu einem allgemeinen Schulabschluss führen.
Hinzu kommen noch die berufsvorbereitenden Schulen und berufsbegleitenden Schulen.
Die im Bildungsmarkt der Süddeutschen Zeitung unter dem Thema Schulen und Internate behandelten Schularten sind:
- Grundschule
- Internate (mit und ohne eigene Schule)
- Förderschule
- Mittelschule (Hauptschule / Volksschule)
- Realschule
- Wirtschaftsschule
- Gymnasium
- Berufsschule
- Berufsfachschule
- Berufsoberschule
- Fachoberschule
- Fachschule
- Fachakademie
- Abendschule
- Kollegs
- Internationale Schule
- Alternative Schulkonzepte (Waldorfschule, Montessori)
- Schule für Kranke
- Schule besonderer Art (hier unter anderem auch Gesamtschulen)
Schularten in Bayern
Das Schulsystem unter der Hoheit des Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus gliedert sich wie folgt:
- Grundschulen (für die Altersstufen 1 bis 4; dabei auch Förderschulen, Schulen für Kranke und Internate)
- Mittelschulen, Wirtschaftsschulen, Realschulen und Gymnasien (für die Altersstufen ab der fünften Klasse; dabei auch Förderschulen, Schulen für Kranke und Internate)
- Berufsschulen im dualen Berufsausbildungssystem und Berufsfachschulen (auch hier mit Förderschulen und Internaten)
- Fachakademien, Fachschulen, Berufsoberschulen (BOS), Fachoberschulen (FOS)
Weitere Informationen finden zum bayerischen Schulsystem Sie auf den Seiten des Kultusministeriums.
Die Wahl einer weiterführenden Schule ist durch das Übertrittszeugnis der Grundschule limitiert. Durch erfolgreiche Aufnahmeprüfungen und durch Teilnahme am Probeunterricht können aber auch höher eingestufte Schularten gewählt werden, wenn die Bedingungen im Übertrittszeugnis nicht vollständig erreicht wurden. Auch ein späterer Wechsel der Schulart ist möglich. Und letztendlich ist Auswahl der Schulart nach der Grundschule keine abschließende Entscheidung für die Schullaufbahn eines Kindes. Über den Zweiten Bildungsweg und mithilfe von Abendrealschulen oder Abendgymnasien kann auch nach Ende der ersten Schullaufbahn ein höherer Schulabschluss erreicht werden.
Welche Bedeutung hat die Wahl der Schulart?
Bei der Wahl der Grundschule besteht in aller Regel keine Festlegung auf den weiteren Verlauf der Schullaufbahn oder der beruflichen Entwicklung. In den meisten Bundesländern (Nordrhein-Westfalen hat das Sprengelprinzip 2008 aufgehoben) ist die freie Wahl der Grundschule auch durch die Sprengelpflicht eingeschränkt.
Bei weiterführenden Schulen der Sekundarstufen I und II ist der jeweils erreichbare Schulabschluss der bestimmende Faktor für eine akademische oder berufliche Laufbahn. Eine Zulassung für ein allgemeines Universitätsstudium ist fast immer durch den erfolgreichen Abschluss der allgemeinen Hochschulreife limitiert.
Grundsätzlich sind spätere Karrieren jedoch nicht allein durch die Schulart oder durch den Abschluss bestimmt. Neben dem Zweiten Bildungsweg gibt es immer auch die Möglichkeit einer atypischen beruflichen Laufbahn. Das Bildungssystem und die darin definierten Schulabschlüsse sind jedoch die angebotenen Ausbildungswege, die für eine grundlegende Ausbildung vorgesehen sind.
Schulen mit alternativen pädagogischen Methoden sind in der Kategorie Alternative Konzepte angeboten. Als staatlich anerkannte oder staatlich genehmigte Ersatzschulen werden in diesen Schule andere Schwerpunkte in Bildung und Erziehung gesetzt als an Schulen, die fest im Bildungssystem verankert sind. Dabei werden aber immer auch die Anforderungen an die geltenden Regeln für den Schulabschluss erreicht. Überwiegend handelt es sich bei diesen Schulen um Privatschulen.